Wirksame und konstruktive Kommunikation im Gesangsunterricht

Zusammenfassung eines Vortrages für den gesangspädagogischen Lehrgang (GPZ) des Bundesverbandes deutscher Gesangspädagogen (BDG)

 

Der Gesangsunterricht fordert PädagogInnen auf besondere Weise: Sie kommunizieren mit Ihren SchülerInnen über einen körperlichen, stimmbildnerischen, künstlerischen und emotionalen Prozess.

Es geht u.a. darum den Bezugsrahmen und Horizont der SchülerInnen einschätzen zu können, um eine Sprache zu finden, die zielführend ist.

Umso mehr sich ein lernender Mensch gesehen und verstanden fühlt, umso mehr fasst er Vertrauen, erlebt sich gestärkt und kann in diesem Unterrichtsklima wachsen.

Durch eine gelingende und von Respekt und Zuwendung geprägte Kommunikation können Sie den Lernprozess also erheblich positiv beeinflussen.

Bezugnehmend auf die ganzheitliche Sichtweise der Humanistischen Psychologie und Transaktionsanalyse (TA) sind dies einige Grundregeln der Gesprächsführung beim Unterrichten:

  • Klare Vereinbarungen treffen und Erwartungen klären.
  • Gemeinsam realistische Ziele formulieren.
  • Kontakt herstellen, Wahrnehmung auch von nonverbalen Signalen Ihrer SchülerInnen.
  • Konkrete Fragen nach dem inneren, subjektiven Erleben des Instruments stellen können.
  • Zuhören lernen. Impulse aufgreifen. Positiv bestätigen. Kritisches Feedback annehmen können und lösungsorientiert verwerten.
  • Fachspezifische Begriffe und pädagogische Anweisungen so formulieren, dass sie verstanden werden und sich dessen vergewissern.
  • Physiologische und funktionale Erklärungen mit sinnlich erlebbaren, die Fantasie stimulierenden Vorschlägen abwechseln.
  • Sicherheit vermitteln ohne Herablassung.
  • Ernsthaftigkeit mit Wärme und Humor vereinen.
  • Einen achtsamen Umgang mit Kritik pflegen.
  • Loben möglichst konkret im Prozess des Arbeitens. Floskeln vermeiden.
  • Selbstreflexion: Übertragungen des eigenen Erlebens, der Technik und inneren Bilder auf ihre Wirksamkeit überprüfen und selbstkritisch hinterfragen.
  • Mit Empathie und Wachsamkeit nach individuellen Lösungen suchen ohne allgemeingültige Grundlagen des gesunden Singens zu vernachlässigen.